Der Muskel ist ein kontraktiles Organ, dessen Aufgabe darin besteht, innere und äußere Teile des Körpers gezielt zu bewegen. Das Muskelgewebe lässt sich in 2 verschiedene Gewebearten aufteilen: die quergestreifte Muskulatur, die nochmals in die Skelettmuskulatur (Bewegungsmuskulatur) und die Herzmuskulatur (arbeitet ständig, besitzt eigenes Nervensystem) unterteilt wird, und die glatte Muskulatur (Darm- und Gefäßmuskulatur, nicht willentlich steuerbar).
BITTE BEACHTEN: Fast alle Parameter der Muskulatur sind stark hämolyseempfindlich! Nach Möglichkeit bitte nur abzentrifugiertes und abgetrenntes Material einsenden.
Dieses Isoenzym der LDH kommt vorwiegend in der Herzmuskulatur sowie in den Erythrozyten vor und wird speziesspezifisch unterschiedlich stark exprimiert. α-HBDH sollte immer im Verhältnis zur LDH beurteilt werden, da nur ein starker isolierter Anstieg der α-HBDH einen Hinweis auf einen Herzmuskelschaden gibt. Proportionale oder geringe Erhöhungen des Enzyms weisen auf eine andere Ursache (z.B. Hämolyse oder Skelettmuskelschaden) hin. Hier sind dann zusätzlich die CK und AST-Werte zu berücksichtigen.
MATERIAL: Serum, EDTA-Plasma oder LiHep-Plasma 0,5 ml
Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Muskelzellen. Die mit Abstand höchste Aktivität der CK lässt sich in der Skelettmuskulatur finden, gefolgt von Hirngewebe und der Herzmuskulatur. Werden Muskelzellen beschädigt durch z.B. Überlastung, Sauerstoffmangel oder bei einem Sturz, tritt die CK in größerer Menge aus den betroffenen Zellen ins Blut aus.
MATERIAL: Serum, EDTA-Plasma oder LiHep-Plasma 0,5 ml
Laktat entsteht beim anaeroben Abbau von Glukose. Dieser Stoffwechsel findet vermehrt statt bei z.B. Lungenfunktionsstörungen, schweren Anämien oder Herzinsuffizienz, aber auch vorübergehend nach schwerer Muskelarbeit und epileptischen Anfällen. Weitere Ursachen für erhöhte Laktatkonzentrationen können u.a. eine gesteigerte Glykogenolyse (z. B. bei Diabetes mellitus) oder eine gestörte Metabolisierung sein.
MATERIAL: NaF-Blut 1 ml
Dieses Enzym kommt vorwiegend in der Leber und in der Herz- und Skelettmuskulatur vor. Aber auch in Erythrozyten kommen hohe LDH-Konzentrationen vor, weswegen bereits eine geringe Hämolyse in Serum oder Plasma zu falsch erhöhten Werten dieses Parameters führen kann. LDH-Erhöhungen treten auf bei Muskel- und Herzmuskelerkrankungen sowie bei Lebererkrankungen auf.
MATERIAL: Serum, EDTA-Plasma oder LiHep-Plasma 0,5 ml
NT-proBNP (N-terminal pro brain natriuretic peptide) (Hund/Katze)
Durch eine Herzerkrankung kommt es zu einer übermäßigen Dehnung des Herzmuskels. Als Reaktion auf diese Überdehnung setzt der Herzmuskel das Prohormon proBNP frei, das in das aktive, aber kurzlebige Hormon BNP und das stabile Reststück Nt-ProBNP zerfällt. Da die Konzentration von Nt-proBNP mit dem Ausmaß der Herzmuskeldehnung korreliert, kann mit diesem Parameter direkt Rückschluss auf die Herzmuskelfunktion gezogen werden.
MATERIAL: EDTA-Plasma 0,5 ml (unbedingt abzentrifugiert!), gekühlt versenden!
Troponin I ist ein Herzmuskeleiweiß und vermittelt in der Herzmuskelzelle die Zusammenarbeit der kontraktilen Elemente Aktin und Myosin. Dieser Parameter ist ein hochspezifischer Biomarker, der aus den Herzmuskelzellen bei akuter Schädigung (in Folge von Herzinfarkt oder Herzmuskelentzündung) ins Blut abgegeben wird. Die Messung empfiehlt sich bei akuten Erkrankungen, die möglicherweise herzschädigende Auswirkungen haben, z.B. Intoxikationen (auch endogen), akute Infektionen, pyogene Prozesse, Borreliose.
MATERIAL: Serum 0,5 ml (unbedingt abzentrifugiert!), gekühlt versenden!