Pilzinfektionen sind in den meisten Fällen eher unangenehm als lebensbedrohlich, können aber für das abwehrgeschwächte Tier mitunter doch gefährlich werden. Bei Tieren kommen pathogene Pilze (Mykosen) vor allem auf der Haut und auf und in Hautbildungen sowie Haaren vor, aber auch innere Oberflächen und Organe können – insbesondere bei schwachem Immunsystem – von Pilzen befallen werden.
Aspergillus gehört zur Gattung der Schimmelpilze und befällt bevorzugt die Haut, Nase, Nebenhöhlen und v.a. die Lungen. Typisch für diese mykotische Erkrankung sind zunehmendes Niesen, Husten und Würgen bei schleimig-eitrigem Nasenausfluss. Die Nasenlöcher sind durch den Ausfluss stark verkrustet und verklebt, manchmal kommt es sogar zu starkem Nasenbluten. Atembeschwerden und Leistungsabfall, aber auch Entzündungen der Bindehaut sind Folgeerscheinungen. Wird eine Aspergillose zu spät erkannt, zerstört sie die Nase und geht schließlich aufs Gehirn über. Von der Krankheit betroffen sind meist relativ junge, vorwiegend männliche Hunde mit rassebedingt längerer Schnauze, wie z.B. Schäferhund, Labrador, Golden Retriever, Border Collie und Setter.
Der kulturelle Nachweis von Aspergillus ist aufgrund der Lokalisation der Infektion oft unbefriedigend. Das Gesamt-IgE ist in der Regel erhöht, es lässt sich ein spezifisches Aspergillus IgE sowie spezifisches IgG nachweisen, weshalb eine Antikörperbestimmung hier das Mittel der Wahl darstellt.
MATERIAL: Serum 0,5 ml (Ak-Nachweis)
Malassezien sind Hefepilze, die zur gesunden Hautflora von Hund und Katze gehören und die im Gegensatz zu den Dermatophyten nicht ansteckend sind. Diese Pilze lieben eine feuchte und fettige Umgebung und gedeihen v.a. in Schleimhäuten, Gehörgängen und dem Zwischenzehenbereich prächtig. Ist das Gleichgewicht der Hautflora gestört (z.B. durch andere zugrunde liegende Hauterkrankungen oder erhöhte Feuchtigkeits- und Fettbildung auf der Hautoberfläche), kann der Pilz seine pathogene Wirkung entfalten und die sog. Malassezien-Dermatitis auslösen. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch Hautrötung und starken Juckreiz, bei chronischem Verlauf sogar durch die Entwicklung schwerer Hautveränderungen. Sehr charakteristisch für eine Malassezien-Dermatitis ist auch der ranzige, unangenehme Geruch. Dieser wird durch die Stoffwechselprodukte der Milben verursacht, welche die Haut zusätzlich reizen und die Entzündung dadurch weiter begünstigen.
Malassezien können labordiagnostisch entweder direkt mittels Mikroskopie oder Anzüchtung auf Pilznährboden nachgewiesen werden oder indirekt durch Antikörperbestimmung (Nachweis einer Sensibilisierung auf Malassezien).
MATERIAL: Hautgeschabsel, Abstrich mit Medium oder Tesafilmabklatsch (Erregernachweis); Serum 0,5 ml (Ak-Nachweis)