Mineralstoffe sind anorganische Substanzen, die im Organismus wichtige Funktionen haben. Sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Elektrolyte sind Stoffe (Salze, Basen, Säuren), die in wässriger Lösung in positiv oder negativ geladene Teilchen zerfallen und dadurch elektrischen Strom leiten können. Sie sind entscheidend für die Flüssigkeitsverteilung und den Wasserhaushalt im Organismus.

Parameter

Calcium ist ein lebenswichtiges Element und an einer Vielzahl physiologischer Prozesse beteiligt (u.a. Knochenstoffwechsel, Reizweiterleitung und Blutgerinnung). Ein zu niedriger Calciumwert tritt u.a. auf bei Eiweiß- oder Vitaminmangel, Nierenerkrankungen, Hormonstörungen oder aufgrund bestimmter Medikamente. Steigen die Konzentrationen im Blut an, wurde wahrscheinlich vermehrt Calcium aus den Knochen freigesetzt (mehr als 99{850629d30786aecef0465c582c44699d7adb12b3e47487e90eff1bd32d4b5dcf} des Calciums liegt gebunden im Knochen vor). Die Knochenstruktur kann dadurch brüchig werden.

BITTE BEACHTEN: Die Serumkonzentrationen werden sehr lange stabil gehalten, daher schließt ein normaler Calciumwert einen Mangel insbesondere im Knochengewebe nicht aus!

MATERIAL: Serum oder LiHep-Plasma 0,5 ml

Chlorid ist das wichtigste extrazelluläre Anion und für die Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewichts entscheidend. Es wird gerne zusammen mit anderen Elektrolyten (z.B. Ca, K, Mg, Na) zur Beurteilung des Säure-Base-Haushalts bestimmt. Erhöhte bzw. erniedrigte Werte kommen bei allen Erkrankungen vor, die auch Hypernatriämien bzw. Hyponatriämien verursachen.

MATERIAL: Serum oder LiHep-Plasma 0,5 ml

Dieses Spurenelement wird für die Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin benötigt und ist darüber hinaus Bestandteil vieler Enzyme. Etwa 70{850629d30786aecef0465c582c44699d7adb12b3e47487e90eff1bd32d4b5dcf} des Eisens im Körper sind an Hämoglobin gebunden, das restliche Eisen liegt entweder an Myoglobin (Muskelfarbstoff) gebunden vor oder ist eingelagert in Form von Ferritin („Eisenspeicher“). Erhöhte Werte treten bei Schäden des Leberparenchyms (akute Hepatitis, Zirrhose) auf. Erniedrigte Werte kommen v.a. in Zusammenhang mit Anämien, aber auch bei Infekten und bestimmten Nierenerkrankungen vor.

BITTE BEACHTEN: hämolyseempfindlicher Parameter!

MATERIAL: Serum, EDTA-Plasma oder LiHep-Plasma 0,5 ml

Kalium ist das wichtigste intrazelluläre Kation und an vielen elektrischen Vorgängen im Körper beteiligt (Signalweiterleitung zw. Nerven- oder Muskelzellen). Gemessene Werte sind nur von frisch „abgeserten“ Proben aussagekräftig. Falsch erhöhte Werte im Blut können infolge einer Kaliumfreisetzung aus Erythrozyten auftreten (z.B. durch Hämolyse). Die Hauptursachen für eine Hyperkaliämie sind Nierenfunktionsstörungen und M. Addison. Eine Hypokaliämie entsteht meist im Rahmen von Durchfall und Erbrechen sowie bei Nierenversagen und bestimmten Hormonstörungen (Morbus Cushing, Hyperaldosteronismus).

MATERIAL: Serum, EDTA-Plasma oder LiHep-Plasma 0,5 ml

Kupfer ist Bestandteil verschiedener, sehr wichtiger Enzyme und an vielen Körperfunktionen beteiligt (z.B. Blutbildung, Energiegewinnung, Schutz der Nervenzellen, Pigmentierung der Augen, Haare, Haut). Erniedrigte Werte können zu Aufhellungen des Haarkleides (Kupferbrille) sowie zu Wachstums- und Fruchtbarkeitsstörungen führen.

MATERIAL: Serum oder LiHep-Plasma 0,5 ml

Magnesium ist essentiell für den Energiestoffwechsel der Zelle und unentbehrlich für Muskelzellen. Ein Mangel liegt meist bei zu hohen Verlusten vor (verursacht durch z.B. Durchfall, Erbrechen oder vermehrte Urinausscheidung) und kann zu tetanischen Krämpfen führen. Zu hohe Magnesiumspiegel im Blut sind oftmals die Folge einer Organerkrankung (z.B. Niereninsuffizienz) oder Hormonstörung (M. Addison, Schilddrüsenunterfunktion).

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(Hund/Pferd)

Mangan ist ein essentielles Spurenelement, das in hohen Dosen giftig wirkt. Das über die Nahrung aufgenommene Mangan wird über das Blut zur Leber, den Nieren, dem Pankreas und zu den endokrinen Drüsen transportiert. Eine Intoxikation mit Mangan wirkt sich vor allem auf die Atemwege und das Gehirn negativ aus. Ein Manganmangel führt zu Skelettfehlbildungen und zu Stoffwechsel-, Fortpflanzungs- und Pigmentierungsstörungen.

BITTE BEACHTEN: Ein Manganmangel kann u.a. auch durch einen erhöhten Eisengehalt des Trinkwassers verursacht sein, da Eisen ein Mangan-Antagonist ist.

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Natrium ist sehr wichtig für das Gleichgewicht des Flüssighaushaltes im Körper. Eine Hypernatriämie tritt z.B. auf bei Diabetes insipidus und Diabetes mellitus (Wasserverlust ohne Elektrolytverlust), bei best. Hormonstörungen (Hyperaldosteronismus) oder bei einer gesteigerten Natriumaufnahme über das Futter ohne Gelegenheit zur Wasseraufnahme. Hyponatriämien treten auf bei M. Addison, Durchfall, Erbrechen oder bei Einnahme von Diuretika (Verminderung des Gesamtkörperwassers).

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Phosphat ist ein fester Bestandteil der DNA und wird vorwiegend im Knochen gespeichert. Die PO4-Konzentration in Blut und Knochen wird durch Calcium, Vitamin D und verschiedene Hormone beeinflusst und lässt Rückschlüsse auf einen intakten Calciumstoffwechsel zu. Physiologisch erhöhte Werte treten bei Jungtieren auf. Häufigster Grund für pathologisch erhöhte Serumwerte sind Nierenerkrankungen und Hyperthyreose bei der Katze. Erniedrigte Werte können bei Diabetes mellitus vorliegen.

BITTE BEACHTEN: Die PO4-Konzentration im Blut steigt sehr rasch an bei längerem Stauen der Vene und bei Hämolyse!

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Selenmangel kann zu Muskeldystrophie beim Fohlen führen, weswegen bei der Mutterstute auf eine entsprechende Selenzufuhr zu achten ist. Bei älteren und erwachsenen Tieren führen Mangel und Überschuss gleichermaßen zu Störungen in der Muskulatur sowie in Haar- und Hornbildung. Da die therapeutische Breite sehr gering ist und viele Futterergänzungen Selen enthalten, empfiehlt sich dieser Test vor Beginn sowie zur Überwachung der Substitution.

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Zinkmangel führt zu schuppenbildender Verhornungsstörung (Parakeratose) der Haut und Schleimhaut. Bei einigen Hunderassen sind Zinkverwertungsstörungen beschrieben, der Bedarf ist entsprechend stark erhöht. Bei Katzen werden überwiegend Veränderungen des Haarkleides beschrieben.

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