Um aus Gendefekten resultierende Krankheiten züchterisch zu verringern und auch um bei bestehenden Erkrankungen die Heilungsaussichten zu beurteilen (genetische Erkrankungen sind häufig therapieresistent), werden genetische Untersuchungen durchgeführt.
Bei der malignen Hyperthermie handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte, lebensgefährliche Fehlfunktion der Skelettmuskulatur ausgelöst durch Narkotika und Muskelrelaxantien. Diese Funktionsstörung ist gekennzeichnet durch Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen und die Auflösung der quergestreiften Muskelfasern. Wenn die Medikamente nicht abgesetzt werden, sterben die betroffenen Hunde. Eine Besserung der Symptome kann durch die Gabe eines Calcium-Kanal-Antagonisten erzielt werden.
MATERIAL: EDTA-Blut 1 ml oder 2 Abstriche ohne Medium von der Backe
MDR-1 Gendefekt (Multi-Drug-Resistance) (Hund)
Dieser Gendefekt kann bei bestimmten Hunderassen und beim Menschen auftreten und ist gekennzeichnet durch die fehlerhafte Synthese eines Proteins der Blut-Hirn-Schranke, was zu einer Überempfindlichkeit auf manche Arzneimittel führt. Als bekanntestes Beispiel ist hier das Antiparasitikum Ivermectin zu nennen. Tiere mit dem MDR-1-Gendefekt zeigen bereits bei einer sehr geringen Dosierung neurotoxische Effekte, während nicht betroffenen Tieren die Gabe der 10-fachen Dosierung ohne Probleme verabreicht werden kann. Klinische Symptome betroffener Tiere können von Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Desorientiertheit, Erbrechen und Zittern bis hin zu komatösen Zuständen reichen.
Betroffene Hunderassen sind: Australian Shepherd, Bobtail, Border Collie, Collie, Deutscher Schäferhund, Elo, Langhaar-Whippet, McNab, Miniature Australian Shepherd, Shetland Sheepdog, Silken Windhound, Weißer Schweizer Schäferhund, Wäller.
MATERIAL: EDTA-Blut 1 ml oder 2 Abstriche ohne Medium von der Backe
PKD (Polycystic Kidney Disease) (Hund/Katze)
Die polyzystische Nierenerkrankung ist eine weit verbreitete, autosomal-dominante Erbkrankheit, die zur Bildung von flüssigkeitsgefüllten Zysten in der Niere und letztendlich zu Nierenversagen und dem Tod des Tieres führt. Betroffen sind v.a. Perserkatzen und deren Abkömmlinge sowie der Bull Terrier.
MATERIAL: EDTA-Blut 1 ml oder 2 Abstriche ohne Medium von der Backe
PSSM I (Polysaccharid-Speicher-Myopathie Typ I) (Pferd)
PSSM ist eine dominant vererbte Zucker-Speicherkrankheit bzw. eine Zuckerstoffwechselstörung der Muskelzellen. Betroffen sind v.a. die Pferderassen Quarter Horse, Paint Horse, Appaloosa, Haflinger und Kaltblüter sowie deren Abkömmlinge. Gekennzeichnet ist die Erkrankung durch die übermäßige „Einlagerung“ von Zuckermolekülen in den Muskel-zellen, die dort als lange Zuckerketten in Form von Stärke gespeichert werden. Dies ist an sich ein gewollter, natürlicher Vorgang im Körper, allerdings können an PSSM erkrankte Pferde die langen Zuckerketten anschließend nicht mehr zu nutzbarer Energie umwandeln. Der Muskel verhungert gewissermaßen im Überfluss. Die klinischen Symptome sind „kreuzverschlagähnlich“ und umfassen die gesamte Bandbreite von Bewegungsunlust, Muskeltremor, Muskelsteifheit, Schwitzen, wechselnde Lahmheiten, Ausstrecken der Hinterbeine bis hin zur Bewegungsunfähigkeit (Beginn meist nach 10-20min leichter Arbeit). PSSM ist für einen Großteil der neuromuskulären Erkrankungen in den betroffenen Zuchten verantwortlich.
MATERIAL: EDTA-Blut 1 ml oder 5 Schweif- oder Mähnenhaare mit Wurzel
Rassebestimmung (Hund)
Diese Methode ermöglicht die statistische Berechnung einer Zuordnungswahrscheinlichkeit zu den verschiedenen Rassen unserer Datenbank. Der Test ist geeignet zur Überprüfung der Reinrassigkeit und zum Ermitteln der dominanten Rasse bei Mischlingen. Es können nur Rassen ermittelt werden, die zu mind. 30{850629d30786aecef0465c582c44699d7adb12b3e47487e90eff1bd32d4b5dcf} im Tier vertreten sind. Achtung: Der Test beschränkt sich auf die vorliegenden Rassen unserer Datenbank (Auskunft bei telefonischer Rücksprache).
MATERIAL: EDTA-Blut 1 ml oder 2 Abstriche ohne Medium von der Backe