Verdauung und Entzündungsparameter
KotuntersuchungenParameter
Pankreatische Elastase (Hund)
Die exokrine Pankreasinsuffizienz stellt nach der Pankreatitis die zweithäufigste Erkrankung der Bauchspeicheldrüse beim Hund dar und ist gekennzeichnet durch eine mangelnde Produktion an Verdauungsenzymen. Die klinische Symptomatik zeigt sich häufig in einer chronischen Verdauungsstörung gepaart mit Gewichtsverlust bei eigentlich gutem Appetit. Bei Verdacht auf eine Pankreasinsuffizienz erfolgt die Bestimmung von Pankreasenzymen im Kot, wie z.B. der pankreatischen Elastase, um so einen Rückschluss auf die Bildung der Verdauungssekrete ziehen zu können. Befindet sich die Konzentration der pankreatischen Elastase unterhalb eines bestimmten Referenzbereichs, ist das ein Hinweis auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz.
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Chymotrypsin (Katze)
Chymotrypsin ist ein Eiweiß spaltendes Enzym, das nach der Nahrungsaufnahme von der Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm abgegeben wird. Eine bestimmte Konzentration des Enzyms lässt sich auch im Kot des gesunden Tieres nachweisen, bei einer Pankreasinsuffizienz ist diese Konzentration deutlich verringert.
BITTE BEACHTEN: Bei diesem Test ist es wichtig, dass der Patient nicht mit Pankreasenzymen vorbehandelt ist. Zur Absicherung sollte Kot von drei Tagen gewonnen werden. Zwischen den einzelnen Probenentnahmen sollten 1-2 Tage liegen. Bitte keine Probe während einer Durchfallphase entnehmen, sondern möglichst danach (Gefahr falsch normaler Werte möglich).
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen (Sammelprobe)
Gallensäuren (Hund/Katze)
Die Gallensäuren werden in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert. Nach der Nahrungsaufnahme werden sie von hier in den Dünndarm abgegeben, wo sie eine wichtige Rolle in der Fettresorption und Fettverdauung einnehmen. Am Ende des Dünndarms werden 95% der Gallensäuren wieder rückgewonnen und im sog. enterohepatischen Kreislauf zur Galle zurück transportiert. Der Großteil der Gallensäure wird also recycelt. Wenn dieser Kreislauf gestört ist, gelangen erhöhte Konzentrationen der Gallensäure in den Dickdarm, wodurch es zu Durchfällen (z.T. explosionsartig) und Fettstühlen kommen kann. Mit dieser Untersuchung kann festgestellt werden, ob durch den Kot zu viel Gallensäure ausgeschieden wird und ob evtl. eine gestörte Wiederaufnahmefunktion des Dünndarmes vorliegt.
BITTE BEACHTEN: Auch bei einer bakteriellen Über- oder Fehlbesiedlung des Dünndarms kann es zu einer vermehrten Ausscheidung der Gallensäuren kommen, was sich klinisch in Durchfall und Fettstuhl zeigt.
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Alpha-1-Antitrypsin (Hund)
Alpha-1-Antitrypsin ist ein Akute-Phase-Protein, welches der Regulation von Entzündungsprozessen dient und vorrangig in der Leber produziert wird. Von hier aus wird es in den Darm sezerniert, wo seine Aufgabe darin besteht, proteinspaltende Enzyme wie Elastasen und Trypsin in Ihrer Funktion zu regulieren bzw. zu inhibieren und so das entzündliche Geschehen einzudämmen. Anschließend wird es wieder mit dem Stuhl ausgeschieden. Findet man erhöhte Antitrypsin-Werte im Kot, kann dies auf eine Permeabilitätsstörung der Darmschleimhaut hinweisen, wodurch das Protein (aber auch Eiweiße) vermehrt aus der Darmwand in das Darmlumen übergeht.
Diesen Parameter empfehlen wir (neben der Bestimmung des Gesamteiweißes im Kot) bei Verdacht auf eine Darmentzündung oder zur Abklärung des sog. „Leaky-Gut-Syndroms“ (erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut).
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Calprotectin (Hund)
Das Protein Calprotectin kommt überwiegend in Immunzellen vor, die an der Pathogenabwehr beteiligt sind. Bei einer Entzündung im Bereich des Darmtraktes wandern diese Zellen durch die Darmwand in das Darmlumen ein, was zu erhöhten Calprotectin-Werten im Stuhl führt. Diese Werte sind daher besonders bei Infektionen oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhöht und in geringerem Maße auch bei anderen krankhaften Veränderungen bzw. Erkrankungen wie z. B. bei Tumoren.
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Chemischer Blutnachweis (Hämoccult)
Mit dem chemischen Blutnachweis werden kleine Mengen von nicht sichtbarem (okkultem) Blut im Stuhl nachgewiesen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Während akuten Entzündungen des Darmes sind leichte Blutungen der Darmschleimhaut durchaus möglich. Bei einem scheinbar gesunden Tier allerdings kann okkultes Blut im Kot jedoch auf Darmpolypen, Darmwandgeschwüre und Darmtumore hinweisen. Wenn Sie den Kot Ihres Tieres auf verborgenes Blut untersuchen lassen möchten, achten Sie bitte darauf, dass Ihr Tier für drei Tage kein rohes oder halbrohes Fleisch bzw. Wurst erhält. Wird dies nicht eingehalten, kann der Test ein falsch-positives Ergebnis liefern.
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Mikroskopische Nahrungsausnutzung (Hund/Katze)
Die mikroskopische Nahrungsausnutzung gibt Anhaltspunkte für eine mangelhafte Verdauungsleistung und wird bei Kotabsatzproblemen unklaren Ursprungs empfohlen. Hierbei wird der Kot mikroskopisch auf verschiedene Nahrungsrückstände untersucht, wie z.B.
- Muskelfasern (mangelhafte Proteinverdauung → exkretorische Pankreasinsuffizienz oder gestörte Proteinverdauung im Magen)
- Stärke (mangelhafte Kohlehydratverdauung → exkretorische Pankreasinsuffizienz)
- Neutralfett (mangelhafte Fettaufspaltung → Gallensäuren)
- Fettsäuren (Resorptionsstörung im Dünndarm → Gallensäuren)
- Seifen (Störung Dünndarmfunktion → Lipasemangel)
BITTE BEACHTEN: Das Untersuchungsergebnis ist extrem abhängig von der Art und Zusammensetzung der Nahrung und ist daher nicht als beweisende Diagnosestellung geeignet. Je nach Untersuchungsbefund wird eine weiterführende Labordiagnostik empfohlen.
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Sandgehalt (Pferd)
Dieser Parameter erlaubt es, gezielt Rückschlüsse auf den Sandgehalt im Darm des Pferdes zu schließen, welcher in größeren Mengen die sog. Sandkolik hervorrufen kann. Der Sand kann sich im Blinddarm oder Dickdarm des Pferdes ansammeln und so die Verdauungstätigkeit stark behindern. Die Darmperistaltik wird aufgrund des Sandgewichts deutlich eingeschränkt oder kommt im schlimmsten Fall sogar vollständig zum Erliegen. Es kommt zu einer Eindickung und Verhärtung des Darminhalts und infolge dessen zu einer Verstopfung, die schmerzhafte Verkrampfungen mit sich führt. Durch die scharfkantigen Sandkörner wird zudem die empfindliche Darmschleimhaut gereizt, was die Schmerzen des Pferdes zusätzlich verstärkt. Deshalb zeigen Pferde mit großen Sandablagerungen im Darm häufig wiederkehrende Koliken.
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen
Partikelgröße (Pferd)
Die Partikelgröße der Nahrungsbestandteile im Kot ist in hohem Maße abhängig von der Zerkleinerung der Nahrung über die Kautätigkeit des Pferdes. Damit lassen sich Verdauungsstörungen, die durch mangelhafte Zerkleinerung verursacht werden, direkt angehen (z.B. Durchführung einer Zahnkontrolle, Überprüfung des Futters auf die Menge schwer verdaulicher Bestandteile, wie z.B. Stroh).
MATERIAL: max. 3/4 gefülltes Kotröhrchen